Dienstag, 27. Januar 2015

Elefant

Elefant

Kürzlich hatte ich abends Muße für ein ganz kleines Nähprojekt. Eines, das so überschaubar ist, dass ich es tatsächlich an dem Abend noch fertig stellen kann – ohne halb zwölf erst die Zähne zu putzen. Viele Anleitungen schreiben sich auf die Fahne, ein Projekt für zwei Stunden zu sein. Aber mit Einlesen und langwierigem Zuschnitt funktioniert das bei mir in der Regel nicht. (Beim Wildspitz zum Beispiel.)

Habe beim Stöbern in meinen To-Do-Links diesen Elefanten gefunden. Die Anleitung ist auf Englisch, aber die Bilder machen's möglich. Ich habe einen meiner neuen Patchworkstofffetzen von Buttinette verwendet und hatte einen Berg Freude dabei, mir eine passende Farbe für die Ohren zu überlegen.


Der Zuschnitt ist hier wegen der scharfen Kurven kein Fall für den Rollschneider. Das macht das Projekt in meinen Augen gemütlicher. Die Füllung ist aus IKEA-Kissen und in den Ohren ist wieder Bratenschlauch, damit es schön knistert. Eine Rassel oder ein Glöckchen wären als Innerei noch eine schöne Sache – vielleicht beim nächsten Mal. 




Meine Schnabelina Bag

Meine Schnabelina Bag


Sie gehört wohl zu den bekanntesten Nähprojekten der Blog-Welt: die SchnabelinaBag. Neben Pattydoo ist das Blog von Schnabelina eine meiner Lieblingsanlaufstellen für Nähideen. Vor allem, weil beide Anleitungen im Repertoire haben, die trotz nicht immer simplen Ergebnissen so detailliert sind, dass ich Dinge nähen kann, die eigentlich über meinem Niveau sind.
Die SchnabelinaBag ist ein Beispiel. 90 Seiten Anleitung, alles voller Bilder, verschiedene Größen und Optionen für die Gestaltung. Allein die Planung der Tasche hat bei mir drei Seiten in Anspruch genommen. 

Gerade läuft auf Schnabelinas Blog eine Umfrage, wer schon wie viele solcher Taschen genäht hat. Das Schnittmuster gibt es seit Herbst 2013 und allein in der Umfrage sind schon über 1000 Taschen zusammen gekommen. Wenn man selbst mal eine genäht hat, sieht man das Modell auch öfter mal auf der Straße. Oder beim Stoffmarkt


Was ich im Zuge des Projekts gelernt habe:
–> Stoffe kombinieren ist das Größte! Oft reicht ein Muster bei drei Stoffen.
–> Kunstleder nicht bügeln (…)
–> Decovil ist mein Freund.
–> Reißverschlüsse sind verdammt teuer. (Spätere Erkenntnis: Es gibt enorme Preisunterschiede.)
–> Kunstleder falten ≠ Taschenhenkel
–> Meine Nähmaschine ist ein Held: schafft 5 Lagen Stoff + 4 Lagen Kunstleder + Kordel + Decovil.

Dienstag, 6. Januar 2015

Knisterbuch aus Stoffresten

Knisterbuch aus Stoffresten


Dieses Nähprojekt habe ich auserkoren, meinen ersten Blogeintrag schmücken zu dürfen. Es ist deshalb etwas Besonderes, weil man an ihm meinen Nähfortschritt im letzten Jahr erkennen kann. Nicht aus handwerklicher Sicht, sondern ähnlich wie der Abfall einer Gesellschaft viel über sie erzählt.

Ich habe das Buch im November 2014 genäht. Etwa ein Jahr vorher wollte ich das Projekt schon einmal angehen, dabei entstand die blaue Buchseite unten in der Mitte im Bild:
Weiter kam ich damals nicht. Denn ich hatte einfach noch nicht so viel genäht, dass ich ein großes Farbspektrum in meinen Stoffresten hätte finden können. Das hat sich mittlerweile geändert und es hat mir viel Spaß gemacht, meine Restchen nach Farben zu ordnen, kleine Motivchen für die Mitte zu wählen und alles zusammen zu stellen. Dabei habe ich viele Näharbeiten gedanklich noch einmal Revue passieren lassen. Man erkennt am Ergebnis auch ein bisschen, was meine Lieblingsfarben sind. Denn im Gegensatz zum Beispiel in der Anleitung von Katharina von Stich & Faden (Gastbeitrag im Blog von Engelenchen) ist bei mir keine orange Seite entstanden. Orange und gelb haben fusioniert, dafür habe ich zwei blaue und meine lila Seite ist etwas pink ausgefallen.


Die Art, diese Flickenteile zu nähen, heißt Crazy Quilt. Das sieht von hinten und vorne zwischendurch so aus: 

Außen habe ich Frottier genommen. Das fusselt ganz fürchterlich. Aber nur an der Kante, also am fertigen Projekt nicht mehr. Die Sterne sind aus einem Duschvorhang, den wir vor 5 Jahren mal gekauft und nie benutzt haben. Erst dachte ich, es würde meine erste gelungene Applikation, aber mittlerweile fransen sie gewaltig aus. Macht nichts, mein kleiner Sohn ist trotzdem glücklich mit dem Buch. Und ich bin auch ein bisschen stolz.

+/– 

+   Das Vernähen der Stoffreste ist eine schöne Erinnerungserfahrung.
+   Das Projekt ist bunt und auf jeden Fall nicht langweilig.
+   Es ist gut für den Rücken, denn man muss alle Nase lang aufstehen und zum Bügeleisen laufen.
+   Backschlauch knistert auch bei geringer Menge gewaltig.

–   Meine Buchseiten sind zu dick geworden, die IKEA-Decke darin hätt ich mir sparen können. Dadurch ist es immer mittig aufgeschlagen.
–   Die zwei Teile per Hand zusammen zu nähen war furchtbar. Ich brauche einen Fingerhut!


Und jetzt werde ich versuchen, das Knisterbuch als mein Lieblings-Nähprojekt 2014 zu pattydoos Blogparty zu verlinken.